Träume und Pläne des Physiotherapie-Studenten Luke Kernan

Gymna im Gespräch mit Nachwuchstalenten

Das neue Studienjahr hat begonnen und wir starten mit einer spannenden Interviewreihe. Willkommen bei "Physio Talks", wo wir mit Physiotherapiestudenten und -therapeuten sprechen, die ihr Wissen und ihre Visionen teilen möchten. Entdecken Sie die Welt der Physiotherapie durch ihre Augen und lassen Sie sich von ihren Träumen und Zukunftsvorstellungen inspirieren.

Für dieses Interview haben wir Luke, einen Physiotherapiestudenten an der Fachhochschule Rotterdam (Niederlande), eingeladen, um über seine Leidenschaft für dieses Fachgebiet und seine Ansichten über die Zukunft der Physiotherapie zu sprechen. Wir erkunden, was ihn antreibt und warum er sich für diesen spannenden Beruf entschieden hat.

Luke, zuallererst würden wir gerne wissen: Warum haben Sie sich für ein Physiotherapiestudium entschieden?

Luke KernanDer menschliche Körper hat mich schon immer sehr fasziniert. Er ist ein wunderbares System, und es hat mir immer Spaß gemacht zu verstehen, wie es funktioniert. Außerdem habe ich es immer geschätzt, mit Menschen in Kontakt zu treten und ihnen bei Bedarf zu helfen. Die Physiotherapie schien also die perfekte Kombination aus meinem persönlichen Interesse am menschlichen Körper und meinem Wunsch, andere zu unterstützen und ihnen zu helfen.

Das klingt nach einer großartigen Übereinstimmung! Hatten Sie ein besonderes Erlebnis, das Ihre Liebe zur Physiotherapie verstärkt hat?

Auf jeden Fall. Im Jahr 2019 riss ich mir das Kreuzband, was ein persönlicher Wendepunkt für mich war. Dadurch kam ich in engen Kontakt mit Physiotherapeuten und der Branche selbst. Ich erlebte, wie sie Menschen bei ihrer Genesung begleiteten und ihnen buchstäblich und im übertragenen Sinne wieder auf die Beine halfen. Das hat mich sehr inspiriert und mir einen viel besseren Einblick in das gegeben, was man mit Physiotherapie erreichen kann.

Welche Eigenschaften sind Ihrer Meinung nach für einen guten Physiotherapeuten wichtig?

Ich glaube, dass aufrichtiges Zuhören entscheidend ist. Ein Physiotherapeut muss sich die Geschichte des Kunden wirklich anhören und echtes Einfühlungsvermögen zeigen. Der Aufbau einer starken Bindung zwischen dem Kunden und dem Therapeuten beginnt damit, dass man dem Patienten aufmerksam zuhört. Außerdem kann man durch aufmerksames Zuhören oft mehr herausfinden als das, was ausdrücklich gesagt wird.

Das ist zweifelsohne richtig. Haben Sie sich schon entschieden, welche Spezialisierung innerhalb der Physiotherapie Sie am meisten anspricht?

Das ist immer noch eine schwierige Entscheidung, aber derzeit erwäge ich manuelle Therapie, Sportphysiotherapie oder Orofaziale Therapie. Jede hat ihre eigenen Herausforderungen und Möglichkeiten, daher möchte ich mir meine Optionen offen halten, bis ich mehr Erfahrung gesammelt habe.

Das ist verständlich, vor allem, wenn man bedenkt, dass sich die Technologie ständig weiterentwickelt. Wie stellen Sie sich die Zukunft der Physiotherapie vor?

Ich denke, die Grundlagen der Physiotherapie werden gleich bleiben, aber die Technologie wird uns mehr Hilfsmittel zur Verfügung stellen. Zum Beispiel können die immer fortschrittlicheren Messgeräte auf dem Markt die physiotherapeutische Behandlung definitiv verbessern. Stellen Sie sich zum Beispiel eine App vor, mit der die Beweglichkeit der Gelenke gemessen werden kann; so etwas würde die Präzision unserer Behandlungen erheblich verbessern.

Das klingt vielversprechend. Welche spannenden Techniken haben Sie während Ihres Studiums entdeckt?

Sicherlich hat das Dry Needling mein Interesse geweckt. Es ist faszinierend, wie man mit einer Nadel auf einen Muskel zielen und bemerkenswerte Ergebnisse erzielen kann. Der Mechanismus dahinter ist sehr beeindruckend.

Während Ihrer Praktika haben Sie sicher einige bewegende Momente erlebt. Können Sie einen davon mit uns teilen?

Ja, es ist immer herzzerreißend, den Tod eines Kunden mitzuerleben. Ein weiterer bewegender Moment war, als ich einem älteren Kunden half, wieder lange Strecken zu Fuß zurückzulegen. Es war sehr berührend, wie viel Freude ihm das bereitete und wie es seine Lebenseinstellung zum Positiven veränderte.

Das muss eine schöne Erfahrung gewesen sein. Können Sie uns mehr über Ihre Studienerfahrung an der Fachhochschule Rotterdam erzählen?

Ich habe mein Physiotherapiestudium sehr genossen. Das Programm bot einen strukturierten Ansatz für die Behandlung verschiedener Gesundheitsprobleme. Zu Beginn lag der Schwerpunkt auf dem Verständnis des menschlichen Systems und wie es zu gesundheitlichen Problemen führt. Im vierten Jahr entschied ich mich für das Nebenfach Zervikale und Orofaziale Beschwerden, die eine Herausforderung darstellten, aber unglaublich fesselnd war. Vor allem der Einblick in die Zusammenhänge zwischen dem Kopf und der Halswirbelsäule und allem, was dazwischen liegt, hat mich sehr gereizt.

Sie befinden sich nun in der Endphase Ihres Studiums. Was ist Ihr großer Traum als Physiotherapeut?

Mein großer Traum ist einfach: sich in diesem Beruf erfüllt zu fühlen, vielen Menschen bei der Überwindung ihrer gesundheitlichen Probleme zu helfen und weiterhin das tun können, was sie am meisten lieben.

Welche Herausforderungen möchten Sie in der Physiotherapie angehen?

Ich möchte einige überholte Praktiken ansprechen, die einige Therapeuten immer noch anwenden, wie z. B. endloses Massieren und Mobilisieren mit geringer Wirkung. Außerdem möchte ich die Menschen dazu ermutigen, aktiver zu werden, um ihren Beschwerden vorzubeugen oder zu verringern.

Haben Sie zum Abschluss noch eine Botschaft für zukünftige Studenten, die ein Physiotherapiestudium in Erwägung ziehen?

Auf jeden Fall! Wenn Sie vom menschlichen Körper fasziniert sind und gerne mit Menschen arbeiten, sollten Sie nicht zögern. Physiotherapie ist ein wunderbarer Beruf, in dem man wachsen und das Leben anderer positiv beeinflussen kann.

Mit diesen inspirierenden Worten von Luke schließen wir unser Gespräch ab. Sein Engagement in diesem Bereich und seine Vision für die Zukunft der Physiotherapie versprechen eine glänzende Karriere für ihn und eine bessere Zukunft für diejenigen, denen er helfen wird.