Ultraschalltherapie: vielseitiger, als Sie denken

Wir leben in einer Zeit rasanter Innovationen. Das bedeutet jedoch nicht, dass klassische Techniken wie die Ultraschalltherapie verschwinden. Im Gegenteil: Der Nutzen von Ultraschall reicht weiter, als oft angenommen wird. Um diesen Klassiker neu zu entdecken, beleuchten wir unten eine bekannte und zwei weniger bekannte Anwendungen des Ultraschalls.
Kurz zur Auffrischung: Was genau ist Ultraschalltherapie?
Die Ultraschalltherapie ist eine sichere Behandlungsmethode, bei der Schallwellen eingesetzt werden, um therapeutische Effekte wie Schmerzlinderung, Muskelentspannung und Gewebereparatur zu erzielen. Sie ist nicht invasiv, medikamentenfrei, schmerzlos, niedrigschwellig anwendbar und hat keine nachgewiesenen Nebenwirkungen. Da sie zudem wirksam ist, gibt es keinen Grund, auf Ultraschall zu verzichten.
Mehr über Ultraschalltherapie erfahren
Die bekannteste Anwendung von Ultraschall: Sehnenbeschwerden
Wenn Sie den Begriff Ultraschalltherapie kennen, ohne tief im Thema zu sein, denken Sie wahrscheinlich zuerst an Sehnenprobleme. Sehnenbeschwerden sind in der Tat die bekannteste Anwendung des Ultraschalls. Niedrigintensiver Ultraschall (LIUS) unterstützt die Sehnenheilung, verbessert die Zugfestigkeit, fördert eine bessere Ausrichtung der Sehnenfasern und steigert die Zellproliferation. Daher wird Ultraschall häufig eingesetzt, um Schmerzen, Bewegungsumfang (ROM) und Funktion bei Patientinnen und Patienten mit z. B. subakromialem Impingement, Achillessehnen‑Tendinopathie oder plantarer Fasziitis zu verbessern. Die Möglichkeiten gehen jedoch deutlich weiter—bis hin zum myofaszialen Schmerzsyndrom und sogar Mastitis.
Ultraschall beim myofaszialen Schmerzsyndrom
Das myofasziale Schmerzsyndrom (MPS) kann durch übermäßige Spannung oder Muskelverletzungen entstehen und verursacht chronische Muskelschmerzen mit einem typischen Ausstrahlungsmuster aufgrund myofaszialer Triggerpunkte - Beschwerden, mit denen sich heute viele Patientinnen und Patienten vorstellen.
Glücklicherweise zeigt Ultraschall beim MPS eine nachgewiesene Wirkung. 2024 führten Li u. a. eine systematische Übersicht randomisierter Studien zur Ultraschallbehandlung des MPS durch. Sie kamen zu dem Schluss, dass LIUS Schmerzen wirksam reduziert und den Bewegungsumfang verbessert. Die Behandlungsparameter wie Frequenz, Intensität und Dauer waren heterogen; die meisten Studien verwendeten jedoch etwa 1 MHz, 1,5 W und 5 Minuten. Diese Werte können laut Autorinnen und Autoren eingesetzt werden, bis mehr Klarheit über ideale Parameter besteht.
Klingt ideal—doch empfinden Patientinnen und Patienten das auch so? Mirjam bestätigt:
„Ich gehe regelmäßig wegen Schmerzen durch Triggerpunkte zur Physiotherapie. Andere Techniken sind in akuten Phasen für mich zu schmerzhaft, und die Schmerzen behindern mich bei meinen Übungen. Nach Ultraschall sind die Schmerzen so weit reduziert, dass die Physio wieder andere Techniken anwenden kann und ich zu Hause besser üben kann.“
Ultraschall bei Mastitis
Die Anwendung von Ultraschall bei Mastitis ist vielleicht am wenigsten bekannt, aber keineswegs weniger vielversprechend. Mastitis ist eine Entzündung der Brustdrüse, die 2–20 % der stillenden Frauen betrifft. Diese schmerzhafte Entzündung, oft mit Fieber, wird meist mit Antibiotika behandelt. Viele Physiotherapeutinnen und ‑therapeuten wissen jedoch nicht, dass Ultraschall bei Mastitis einen signifikanten Unterschied machen kann und Antibiotika mitunter sogar überflüssig werden.
Obwohl es (noch) wenig wissenschaftliche Evidenz für Ultraschall bei Mastitis gibt, wird er weltweit bereits eingesetzt. Das ist nachvollziehbar: Die Methode ist leicht anzuwenden, schmerzfrei und im Rahmen der Physiotherapie sehr niedrigschwellig.
Eine retrospektive Pilotstudie in den Niederlanden [6]
Eine retrospektive Pilotstudie in den Niederlanden zwischen 2011 und 2014 behandelte Christiane Vreede‑van Iersel 17 Mütter mit Mastitis mittels Ultraschall. Dabei wurde der Schallkopf kreisend von der Außenseite der Verhärtung zum Zentrum geführt. Die Patientin durfte dabei weder Schmerzen noch Kribbeln verspüren.
Verwendete Behandlungsparameter:
- Intensität:1,0–2,5 W/cm²
- Frequenz:1 MHz
- Kopfoberfläche:5 cm²
- Gepulst, Duty Cycle 1:1
- Dauer * : 1 Minute pro Sondenfläche
- Behandlungshäufigkeit: täglich
Behandelt wurde bis Fieberfreiheit vorlag, die VAS um mehr als 3 Punkte gesunken und unter 3 gefallen war und die Schwellung mindestens 50 % abgenommen hatte. Im Mittel war dies nach sechs Behandlungen erreicht.
Erfahrungsbericht von Christiane:
„Aufgrund der guten Wirkung hat man am Ende sehr viele glückliche Mütter. Für die Patientin gibt es keine Nachteile. Für die Therapeutin/den Therapeuten gibt es eine kleine Einschränkung: Diese akute Erkrankung erfordert Flexibilität—sowohl bei den Terminen als auch beim Behandlungsort.“
Mobil und flexibel dank Ultrasound compact
Es ist ein gutes Gefühl, frischgebackenen Müttern so gut helfen zu können. Leider eignen sich viele Ultraschallgeräte nicht für Hausbesuche. Das benutzerfreundliche Ultrasound compact von Gymna schon. Da das Gerät sowohl mit Akku als auch am Netz betrieben werden kann, ist es innerhalb und außerhalb der Praxis einsetzbar. Dank seines kompakten Formats (21×16×9 cm) wiegt es weniger als anderthalb Kilo und lässt sich sehr leicht tragen. Das Gymna Ultrasound compact macht seinem Namen alle Ehre.
Sicherheit und Wirksamkeit mit DynamUS gewährleisten
Wenn Sie Ihre Patientinnen und Patienten mit Ultraschall behandeln, möchten Sie dies sicher und effektiv tun. Darum sind alle Behandlungsköpfe von Gymna mit DynamUS ausgestattet—einem Bewegungserkennungssystem, das hilft, die richtige Bewegungsgeschwindigkeit beizubehalten. Die orangefarbene LED am Kopf warnt, wenn das Tempo zu hoch oder zu niedrig ist. Bei zu hohem Tempo droht mangelnde Wirksamkeit; bei zu niedrigem Tempo besteht das Risiko von Hotspots und daraus resultierenden Gewebeschäden. Mit DynamUS lässt sich dies vermeiden.
Zeit sparen dank Ihres Ultraschallgeräts
Als Physiotherapeutin bzw. Physiotherapeut haben Sie stets genug zu tun—jede Zeitersparnis zählt. Beim Ultrasound compact ergeben sich diese Einsparungen aus mehreren Aspekten:
- Benutzerfreundliche Oberfläche: intuitive Bedienung
- Großer Blickwinkel: Der Touchscreen ist aus jeder Position gut ablesbar
- Hochwertiger kapazitiver 7‑Zoll‑Touchscreen: flache Oberfläche, leicht zu reinigen und zu desinfizieren
- Magnetischer, rutschfester Halter für den Behandlungskopf: schnelle und sichere Aufbewahrung
Wussten Sie, dass Sie am Gymna Ultrasound compact zwei Behandlungsköpfe gleichzeitig anschließen können? So lässt sich einfach zwischen beiden wechseln—das spart Zeit und reduziert den Kabelverschleiß.
Gymna Ultrasound compact ansehen
Möchten auch Sie (mobilen) Ultraschall anbieten?
Die klassische Ultraschalltherapie ist weiterhin sehr relevant—und vielseitiger, als Sie vielleicht erwartet haben. Möchten Sie Ultraschall in Ihr Behandlungsspektrum aufnehmen oder Ihr aktuelles Gerät durch ein mobiles, kompaktes Modell ersetzen, um Ihren Alltag zu erleichtern? Kontaktieren Sie uns unverbindlich. Wir beraten Sie gerne bei der Erweiterung und Verbesserung Ihrer Möglichkeiten.
*Die Dauer wurde durch die Größe der Verhärtung bestimmt: Pro Sondenfläche wurde 1 Minute voller Ultraschall angewendet, unter Berücksichtigung des Duty Cycle. Bei einer Fläche von 10 cm², mit einem 5‑cm²‑Kopf und einem Duty Cycle von 1:1, ergab sich 10/5 × 60 × 2 = 240 s = 4 Minuten.*
[1] Best, T. M., Wilk, K. E., Moorman, C. T., & Draper, D. O. (2016). Low Intensity Ultrasound for Promoting Soft Tissue Healing: A Systematic Review of the Literature and Medical Technology. Internal medicine review (Washington, D.C. : Online), 2(11), 271. https://doi.org/10.18103/imr.v2i11.271
[2] Calis, H. T., Berberoglu, N., & Calis, M. (2011). Are ultrasound, laser and exercise superior to each other in the treatment of subacromial impingement syndrome? A randomized clinical trial. European journal of physical and rehabilitation medicine, 47(3), 375–380.
[3] Alhakami, A. M., Babkair, R. A., Sahely, A., & Nuhmani, S. (2024). Effectiveness of therapeutic ultrasound on reducing pain intensity and functional disability in patients with plantar fasciitis: a systematic review of randomised controlled trials. PeerJ, 12, e17147. https://doi.org/10.7717/peerj.17147
[4] Li, X., Lin, Y., He, P., & Wang, Q. (2024). Efficacy and safety of low-intensity ultrasound therapy for myofascial pain syndrome: a systematic review and meta-analysis. BMC musculoskeletal disorders, 25(1), 1059. https://doi.org/10.1186/s12891-024-08174-7
[5] Wilson, E., Woodd, S. L., & Benova, L. (2020). Incidence of and Risk Factors for Lactational Mastitis: A Systematic Review. Journal of human lactation: official journal of International Lactation Consultant Association, 36(4), 673–686. https://doi.org/10.1177/0890334420907898
[6] Vreede van Iersel, C. (2015). Behandeling van mastitis met ultrageluidtherapie: een retrospectieve pilotstudie. Fysiopraxis, 24(1), 28-29.