Gymna Therapiezentrum

Was ist Diathermie?

Ein diathermischer Effekt im menschlichen Gewebe

Schon seit vielen Jahren wird Wärme als therapeutisches Verfahren in der Physiotherapie angewendet. Hierbei gibt es zwei Kategorien: Methoden für oberflächliche Wärme und für Tiefenwärme. Zu den Verfahren für Tiefenwärme zählen die therapeutische Langwellen- und Kurzwellen-Diathermie, Ultraschall und die TECAR-Therapie. Diese Art der Tiefenwärmetherapie ist als Diathermie bekannt und beschrieben.

Die Pionierarbeit auf diesem Gebiet wurde 1907 vom deutschen Arzt Karl Franz Nagelschmidt geleistet, der die Bezeichnung Diathermie von den griechischen Wörtern „dia“ und „therma“ (θέρμη) ableitete, die wörtlich übersetzt „hindurch erwärmen“ bedeuten (Adj. diathermisch). Die frühesten Beobachtungen zu Reaktionen des menschlichen Organismus auf hochfrequente elektromagnetische Ströme machte Jacques Arsene d'Arsonval (1890-1891).  

Die primären physiologischen Effekte und Vorteile der Diathermie-Behandlung umfassen: verbesserter Blutkreislauf und bessere Durchblutung, erhöhter Stoffwechsel, erhöhte Muskeltemperatur, erhöhte Gewebetemperatur, weniger Schmerzen, weniger Gewebesteifheit und Entspannung von Muskelkrämpfen. Ein Therapeut, der Diathermie in der physiotherapeutischen Behandlung anwendet, kann diese primären physiologischen Effekte als direkte Einwirkung auf das Gewebe für die Verbesserung von Entzündungen, die Schmerzreduzierung, die Anregung von Stoffwechselfunktionen, die Steigerung der Gewebetemperatur sowie eine Verbesserung der Beweglichkeit nutzen. Die indirekte Nutzung dieser primären Effekte der Diathermie besteht aus der Anwendung der Diathermie in einer Kombinationstherapie mit anderen physiotherapeutischen Techniken wie manuelle Therapie, Bewegungstherapie, Faszientherapie, perkutane Elektrolyse-Therapie und Stoßwellentherapie.

Sekundäre physiologische Effekte der Diathermie werden in der Literatur für TECAR (Übertragung von elektrischem Strom, kapazitiv oder resistiv) beschrieben, der aktuellsten Technologie für die Erzeugung einer diathermischen Effekts in menschlichem Gewebe. Diese Art von kondensatorbasierter direkter Kontakt-Diathermie, die Niederfrequenz-Funkwellen nutzt, verbessert den Ionenaustausch auf Zellniveau. Dadurch wird der Heilungsverlauf beschleunigt.

Wissenschaftliche Quellen geben an, dass die von einem erfahrenen Therapeuten angewendete Diathermie als primäre Behandlungsstrategie, aber auch als Teil einer Kombinationsbehandlung große Vorteile bieten kann.

Autor: Bert Vrijders, wissenschaftlicher Mitarbeiter Marktentwicklung Gymna